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Die Geschichte des 1. Mai in der Steiermark

Vortrag und Diskussion mit Leo Kühberger
Der ganze Titel der Veranstaltung lautet also: "Die wunderbare, aufregende, unbekannte und unvollständige Geschichte des 1. Mai in der Steiermark"

„Ängstlich sperrte ich die Ladentüre am Morgen des 1. Mai auf, um den ersten Blick auf die Straße zu machen. Wochen hindurch hatten wir, die Genossen, bis zur völligen Erschöpfung im Sinne des Beschlusses des Internationalen Arbeiterkongresses in Paris agitiert. (...) Ich lief auf den Schloßberg. Atemlos hatte ich den ersten Aussichtspunkt über die Stadt errreicht; es flimmerte mir vor den Augen. Als mein Blick frei wurde, entfloh ein freudiges Ah! meinen Lippen – keiner der Fabrikschlote rauchte, festlich gekleidete Menschengruppen bevölkerten die Straßen der Arbeiterviertel." So beschreibt der Sozialdemokrat Hans Resel den denkwürdigsten Tag seines Lebens, den 1. Mai 1890.

Der "1. Mai" in Graz und der Steiermark war, wie an anderen Orten auch, in den folgenden Jahren von machtvollen Demonstrationen und Straßenschlachten geprägt und die darniederliegende Arbeiter*innenbewegung erlebte einen ungeheuren Aufschwung. Im 20. Jahrhundert mussten die Arbeiter*innen ihren Feier- und Kampftag immer wieder aufs Neue durchsetzen und zu Beginn des 21. Jahrhunderts wäre es an der Zeit, sich den "Tag der Arbeit", der wie kein anderer für ein Leben ohne (Lohn-)Arbeit steht, als eben solchen wieder anzueignen.

Nach einem kleinen Ausflug in die (Lokal-)Geschichte des 1. Mai werden wir seine Bedeutung für die Gegenwart diskutieren und dabei auch klären (*lol*), wer denn das überhaupt ist, die Arbeiter*innenklasse, die da kämpft und feiert am 1. Mai.
Termine
27. April 2018, 19:00 Uhr
Weitere Informationen
ORT: Radio Helsinki Funkhaus-Foyer, Schönaugasse 8, Graz
Veranstaltungsort/Treffpunkt