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ART BRUNCH IM BAD #49: RitschART

1918 – 1938 – 1968 – 2018
Zeitgenössische Kunstbeiträge zu 100 Jahren Geschichte anhand des Gerichtes „Ritschert“
Filme schauen, Lesung, Essen und ein Tischgespräch zu Zeitgeschichte und Gegenwart mit Dorothea Kurteu

Im Projekt RitschART, das ein Kunst-Koch-Buch und Filme umfasst, ist das heute nur mehr wenig bekannte Gericht Ritschert Ausgangspunkt für die künstlerische und literarische Beschäftigung mit historischen Ereignissen des 20. Jahrhunderts.

Erstmals nahmen sich fünf bildende Künstlerinnen und Künstler aus Österreich, Italien und Kroatien dieses Gerichtes als Thema an. Barbara Höller, Gerlinde Thuma, Lea Titz, Davide Skerlj und Josip Zanki schufen Zeichnungen, die animiert und Bestandteil ihrer Videoarbeiten wurden. Basierend auf diesen Arbeiten schreibt Dagmar Probst über die kunsthistorische Bedeutung des Essens.

Die gesellschaftliche Entwicklung der Rolle der Frauen ist in diesem Buch von der Zeithistorikerin Karin Schmidlechner-Lienhart beschrieben. Andrea Wolfmayr nähert sich literarisch an das Thema, das durch sie selbst ein Stück Zeitgeschichte ist. Josip Zankibeschreibt in seinem Text seine Erinnerungen an das Gericht „Orzo“ in Dalmatien.

Das Gericht Ritschert, ein Gerstenbrei mit Fleisch und Bohnen, aber auch Erbsen und Linsen, wird zum Sinnbild für die durch die historischen Kriegsereignisse und Wirren der Vergangenheit verursachte Armut. Die sehr sättigende Speise galt in den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts als Essen der armen und körperlich schwer arbeitenden Bevölkerung. Der lapidare Eintopf, der gerne aus einem Topf gegessen wurde und somit das Gemeinschaftsgefühl stärkte, schmeckt letztendlich besser als sein heutiger Ruf als Armeleuteessen es erwarten lässt.

Die TeilnehmerInnen der Veranstaltung werden Gelegenheit haben, von eigenen Erlebnissen und über die Generationen weitergegebene Geschichten zu Kochen, Essen und kargen Zeiten zu erzählen. Mit diesen persönlichen Erinnerungen werfen wir auch einen Blick auf die jeweiligen soziohistorischen Verhältnisse. Zum Essen gibt es klassisches und auch veganes Ritschert.

Im großen Kreise des Publikums wird es ein moderiertes Tischgespräch rund um einen zentralen Tisch geben, an dem etwa 12 Personen ihre Erfahrungen und Meinungen zu diesem Projekt teilen können. Natürlich sind alle BesucherInnen zum Essen, Zuhören und Miterzählen eingeladen.

Wer Interesse hat, sich mit an den Tisch zu setzen und damit Teil der Erzählrunde zu sein, soll sich bitte bei Dorothea Kurteu anmelden: dorothea.kurteu@gmail.com

Projektleitung:
next – Verein für zeitgenössische Kunst
Luise Kloos
luisekloos1@gmail.com
www.nextkunst.at
Termine
24. November 2019, 11:00 Uhr
Veranstaltungsort/Treffpunkt