Kategorie » Theater/Tanz

Der Verein Theatergruppe Wundpflaster wurde 2018 gegründet und besteht aus 14 Afghanen, Irakern, Iranern und Österreichern. Wir setzen uns zum Ziel, Gemeinschaft über alle Grenzen hinweg durch das Theaterspielen zu fördern und dadurch auf kreative Weise Integration in allen Bereichen zu schaffen. Denn der Blick in die Gesellschaft verrät: Grenzen werden überall dort geschaffen, wo es Andersartigkeiten gibt. Es gibt Grenzen der Sprache, Grenzen des Alters, Grenzen der Ethnien, Grenzen der Kultur usw.
Sowohl die Mitwirkenden im Theaterprozess als auch das Publikum sollen in diesem Erkenntnisprozess der Unterschiede Platz finden und sich somit mit ihrer eigenen Geschichte einbringen können. In Kooperation mit dem Theater im Bahnhof konnten das Projekt und vor allem die Probenarbeiten durchgeführt werden.
Die Idee der Gründung der Theatergruppe basiert auf den Beobachtungen eines jungen Afghanen während des „kleinsten Afghanischen Festivals 2017“ in Graz.
So erkannte er das rege Interesse der Grazer an der afghanischen Kultur. Aus dieser neuen Erkenntnis etwas zu kreieren motivierte ihn, eine Theatergruppe zu gründen, jene beim Namen zu nennen und das Theater als den Ort für sich zu entdecken, wo verschiedene Lebenswelten durchlebt und aufgezeigt werden, um Vorurteilen entgegensteuern zu können.

So will die Theatergruppe durch das Theaterspielen die Menschen darauf aufmerksam machen, wie schwierig es ist, sich als Asylwerber in die Gesellschaft einzubringen und welche Schranken einem dabei auferlegt werden. Dabei spielen vor allem kulturelle und gesellschaftliche Komponenten eine wichtige Rolle.

Diese Wirklichkeiten sollen zusammen mit einer großen Portion Humor im selbstgeschriebenen Stück „Grenzenlose Liebe“ auf die Bühne gebracht werden: Wie ist es als Asylwerber in einem neuen Land zu leben? Welche Vorurteile gibt es gegenüber dem Fremden? Welche Schwierigkeiten gibt es, wenn man in einem fremden Land Fuß fassen möchte?
Geprobt wird jeden Samstag im Theater im Bahnhof, vorerst in Workshops, die zu einem besseren Verständnis der Prozesse beitragen und zu weiteren Ideen für das Stück anregen sollen.
Seit April 2019 wird an dem Stück geschrieben und geprobt, das angelehnt an Romeo und Julia eine tragische Flucht- und Liebesgeschichte auf die Bühne bringt, in der Lachen nicht zu kurz kommen soll.
Gecoacht wurden wir von besonderen Menschen: Nava Ebrahimi (Autorin), Eva Hofer (Schauspielerin, Regisseurin), Pia Hierzegger (Schauspielerin, Regisseurin und Drehbuchautorin), Viola Novak (Theaterpädagogin und Schauspielerin) und dem Chef des TiB, Ed Hauswirth.

Wundpflaster steht also für:
- integratives Theater
- Begegnung & Gemeinschaft von Kultur und Gesellschaft
- Aufzeigen von Vorurteilen auf der Bühne
- das Erzählen unserer Geschichten und die Förderung des Bewusstseins